Veranstaltung: | Landesparteitag |
---|---|
Tagesordnungspunkt: | Anträge |
Antragsteller*in: | KV Schleswig-Flensburg, OV-Vorstand Angeln Mitte; KV-Vorstand Schleswig-Flensburg, Friederike Rathgens (OV Schleswig) Thomas Andresen (Kreistagsfraktion Schleswig-Flensburg); Dr. Babette Tewes (Fraktionsvorsitzende Ratsfraktion Schleswig), Dr. Flemming Schock (OV Schleswig und Umgebung), Frank Storjohann (Kreistagsfraktion Schleswig-Flensburg), Maike Jürgensen-Hansen (Kreistagsfraktion Schleswig-Flensburg), Peter Wittenhorst (Kreistagsfraktion Schleswig-Flensburg) Henning Fitsch (Kreistagsfraktion Schleswig-Flensburg), Christoph Jaenicke (Kreistagsfraktion Schleswig-Flensburg), Arne Winkler (Kreistagsfraktion Schleswig-Flensburg) (dort beschlossen am: 27.09.2019) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 28.09.2019, 21:56 |
N 8: Sofortige Maßnahmen zur Verbesserung des Zustandes der Schlei bewirken
Antragstext
Sofortige Maßnahmen zur Verbesserung des Zustandes der Schlei bewirken
Die Antragsteller*innen fordern die politischen Mandatsträger*innen von BÜNDNIS
90/DIE GRÜNEN auf allen Entscheidungsebenen dazu auf, sich für sofortige
Maßnahmen zur Verbesserung des Zustandes der Schlei einzusetzen.
Das bedeutet, dass die Gemeinden, Kreise und die Landesregierung von den
Mandatsträger*innen verbindlich aufgefordert und unterstützt werden, Notwendiges
in die Wege zu leiten und die erforderlichen finanziellen Mittel – auch
außerplanmäßig und ggf. in Nachtragshaushalten und Projektmitteln – entsprechend
umgehend zur Verfügung zu stellen.
Der Antragsteller*innen begrüßen die bereits begonnenen Initiativen auf
Gemeinde-, Kreis- und Landesebene. Stellen jedoch zugleich auch fest, dass die
bisherigen Maßnahmen und Projekte zum Schutz der Schlei nicht ausreichen und nur
einen Anfang darstellen können. Aus diesem Grund bestärken wir alle beteiligten
und verantwortlichen Akteur*innen in ihrem Engagement für eine saubere Schlei
und ermutigen sie zu noch konsequenteren Handlungen. Hierbei ist eine stete enge
Zusammenarbeit mit den GRÜNEN im Kreis Rendsburg-Eckernförde wichtig.
In Anbetracht der Dringlichkeit richtet der Kreisverband Schleswig-Flensburg
sich gleichermaßen an alleanderen Parteien und politisch tätigen Verbände mit
der Empfehlung sich diesen Aufforderungen anzuschließen.“
Begründung
Seit vielen Jahren ist es den politischen Verantwortungsträgern und den zuständigen Verwaltungen in den Kommunen, im Kreis und im Land bekannt, dass die ökologische Verfassung der Schlei desolat ist und eine Verbesserung sich ohne geeignete Maßnahmen nicht von alleine einstellen wird. Es ist für die Öffentlichkeit nicht erkennbar, dass etwas Gravierendes unternommen worden wäre, um den beängstigenden Trend der ökologischen Zerstörung des Gewässers Schlei zu stoppen oder diesen gar umzukehren.
Ganz im Gegenteil sind in den vergangenen Jahren immer wieder Ereignisse und Zustände bekannt geworden, die ein sofortiges Eingreifen und Handeln von den politischen Gremien und der zuständigen Verwaltung notwendig gemacht hätten. Beispiele hierfür sind:
1.die Kontaminierung der Böden im Wikingeck durch den vor Jahrzehnten eingestellten Betrieb einer Teerpappenfabrik,
2. die Einleitung von Plastikpartikeln mit dem Abwasser der Kläranlage in Schleswig,
3. die seit langer Zeit bekannte Verödung und das Absterben jeglichen Lebens in den tieferen Lagen der Schlei und
4. die seit Jahrzehnten weit überdurchschnittlich hohe Nährstoffbelastung, die unterschiedliche Ursachen hat. Vor allem das hohe Gülleaufkommen aufgrund der großen Anzahl gehaltener Nutztiere im Einzugsgebiet der Schlei, den überdurchschnittlich hohen Verlust von Grünland und die zunehmende Intensivierung der Landwirtschaft sowie den durch den Biogas-Boom bedingten Grünlandumbruch und die Ausbringung von Gärresten.
Der vermehrte Nährstoffanfall einerseits und der gleichzeitige Verlust an Nährstoff-Speicherfähigkeit durch wegfallende Grünlandflächen andererseits, führen zu der erhöhten Belastung der Gewässer.
Zu Letzterem ist gerade ein Verfahren der EU gegen die BRD wegen Nichteinhaltung der beschlossenen Grenzwerte beim Nitrateintrag in die Böden und Gewässer anhängig. Ernsthafte Maßnahmen zum Schutze der Umwelt sehen wahrlich anders aus und sind ohne intensive Initiativen von B90/Die Grünen auf allen politischen Ebenen kaum zu erwarten. Deshalb bitten die Initiatoren und Unterstützer*innen dieses Antrages um die Zustimmung des Landesparteitages; wir möchten allen politischen Entscheidungsträgern und Aktiven den Rücken stärken, um mit Vehemenz auch in unserem Kreisgebiet für eine Verbesserung der ökologischen Zustände zu sorgen – in diesem Falle speziell für die Schlei.
Unterstützer*innen
Zustimmung
- Hasso Seibert
- Carsten Petersen
- Thorsten Riedel
- Franz Furkert
- Ole Eggers
Änderungsanträge
- N 8.1 (Joschka Knuth (KV Kiel), Eingereicht)
Kommentare